Mit AGFA Isolette I und III zur Lomographie

Taugt auch eine AGFA Isolette zur Lomographie?
Wenn ja, welche taugt besser?
Ich beschränke mich auf Nr. 1 und 3, denn das sind jene, welche ich besitze.

Beide Kameras sind 120er Rollfilmkameras und sind, wie der Name schon sagt, aus derselben Serie von AGFA. Es handelt sich um Klappkameras in verschiedenen Ausführungen.

Links die Isolette II, rechts die Isolette III

Während die Isolette III (im Weiteren mit “3” bezeichnet) mit mehr Verschlusszeiten, einem Entfernungsmesser und einer Tiefenschärfenmerkscheibe aufwarten kann, hat die Isolette I (ab jetzt “1”) nur vier Verschlusszeiten (B, 25, 50 und 200). Sie besitzt weder einen Entfernungsmesser noch eine Merkscheibe.
Keine der beiden Kameras wehrt sich gegen Doppelbelichtungen, nur muss man bei der 3 einen Kabelauslöser dabei haben.

Alle Features im Einzelnen:

Isolette I (1)
- Sucher
- Blitzschuh (Kabel notwendig)
- Verschluss mit B, 25, 50, 200 (Vario)
- Blende von 4.5 – 32
- je nach ausführung eine oder keine Merkscheibe zur Tiefenschärfe
- Doppelbelichtungen möglich
- Stativgewinde unten

Isolette III (3)
- Sucher
- Blitzschuh (Kabel notwendig)
- Verschluss mit B, 1, 2, 5, 10, 25, 50, 100, 300
- Blende von 4.5 – 32
- Entfernungsmesser (übertragung auf Objektiv manuell)
- Merkscheibe zur Tiefenschärfe (immer dabei)
- Doppelbelichtungsschutz am Auslöser, mit Kabel immer noch möglich
- Stativgewinde unten
- bei Blitzen X und M Synchronisation möglich
- Zeitauslöser (bis ca. 7 sek)

Wie ihr bemerkt habt ist die Liste bei der 3 wesentlich länger.
Aber einige der “Features” sind bei der Lomographie nicht so erwünscht. Kommt es dabei nicht auch auf Spontanität und Kreativität an?
So finde ich die Wahl zwischen den Verschlusszeiten bei weniger Auswahlmöglichkeiten einfacher. Und mal im ernst… eine Sekunde Belichtungszeit? Braucht man das, wenn auch B zur Auswahl steht?
Und der Entfernungsmesser; ist es nicht Sinn der Sache aus der Hüfte zu schießen und alles über den Daumen zu peilen?
Auch ist die 3 schwerer als die 2 (wobei beide es auf die Dauer in sich haben).

Ein Wort der Warnung ist angebracht: Da der Balg dieser Kameras sehr billig gefertigt wurde,
sind Löcher an den Kanten möglich. Dabei entstehen dann Aufnahmen mit einigen Überraschungen:

Fazit:
Mit einer AGFA Isolette III sind lomographische Aufnahmen möglich, mit einer Isolette I wird man aber förmlich darauf eingeladen.
Also spart euch die 3 für gewöhnliche (sollte ich sagen langweilige?) Bilder auf und habt Spaß mit der 1. Meine habe ich für 2 € auf dem Flohmarkt gekauft.

written by blu132 on 2011-10-22 #gear #review #agfa-kamera-review

More Interesting Articles